Warum ist die Yin-Energie wichtig für uns?
Unser Leben gerät ab und zu aus der Balance. Manchmal mehr, manchmal weniger. Kleinere Ausschläge nach oben oder unten können wir in der Regel gut abpuffern. Das setzt allerdings voraus, dass unsere Yin und Yang Energien ausgeglichen sind. Beide Energien ergänzen einander, sind koexistent und wichtig, damit wir kraftvoll durch unser Leben gehen.
Yin und Yang beschreiben die Dynamiken der Lebenskraft wobei Yang für das männliche und Yin für das weibliche Prinzip stehen. Bei den meisten von uns überwiegt die Yang-Energie. Das heißt, dass unser Alltag mit all seinen Herausforderungen dafür sorgt, dass unser inneres Gleichgewicht aus der Balance kommt. Die Yang-Energie wird unter anderem durch Hektik, Überarbeitung, Stress und unterdrückten Emotionen befeuert. Wohin gegen die Yin-Energie meistens im Leben viel kurz kommt. Yin ist ruhig, nach innen gerichtet, passiv und der Gegenpol für die aktive und dynamische Yang-Energie.
Bewusst einen Ausgleich zu schaffen, ist für unser inneres Gleichgewicht essenziell, damit wir den Stress in uns abbauen und unser System entspannen kann. Wenn unsere Energien in Balance sind, werden wir resilienter, sind weniger anfällig für chronische Erschöpfung und können auf emotionale Herausforderungen besser reagieren.
Womit können wir das Yin im Alltag nähren?
Ein achtsamer Umgang mit unseren Gedanken und Emotionen, das Einplanen von Auszeiten und Ruhephasen sowie eine gute Selbstfürsorge und Selbstliebe sind ein guter Anfang für mehr Yin in deinem Leben. Raus aus dem Autopilotmodus und hin zum Bewusstsein für dich und deine Bedürfnisse. Deine Innenwelt erforschen, deinem Herzen zu hören, wie es dir gerade geht und was du brauchst. Wie gelingt das konkret?
Unser Atem als Anker im Hier und Jetzt
In schwierigen Momenten können wir den Fokus auf den Atem richten, der uns mit der Aufmerksamkeit sofort ins Hier und Jetzt bringt. Mit dieser einfachen Methode setzen wir zum Beispiel bei negativen Gedankenspiralen oder belastenden Emotionen direkt einen Unterbrecher. Mit Hilfe von Atemtechniken kann Stress abgebaut werden und gleichzeitig verschaffen sie uns eine Pause. Eine tiefe, langsame Bauchatmung wirkt dem schnellen und flachen Atem-Rhythmus im „Fight or Flight Modus“ entgegen, stimuliert den Parasympathikus und unser Körper kann wieder zur Ruhe zu finden.
Verbindung zum Körper herstellen durch Yin Yoga
Im Vergleich zu den Yang-Yogastilen ist Yin Yoga ruhig, passiv und meditativ. In den lang gehaltenen Asanas von 3 – 5 Minuten nehmen wir uns bewusst Zeit, um in den Körper hinein zu spüren. Auf der physischen Ebene fokussieren wir uns auf die Dehnung, den Atem, unsere Faszien und richten die Aufmerksamkeit zudem auf eine mögliche Spannung oder Kompression. Im Rebound nehmen wahr, wo wir im Körper eventuell ein Kribbeln fühlen oder Wärme entstanden ist. Wir kommen dadurch vom Geist in den Körper. Yin Yoga stimuliert das myofasziale Gewebe, das sich durch unseren gesamten Körper zieht. Durch die lang gehaltenen Asanas werden Signale an den Parasympathikus gesendet und unser Körper bekommt den Impuls wieder zu entspannen.
Meditation für eine bewusste innere Begegnung
Achtsamkeit und Mediation wirken positiv auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden und können dazu beitragen den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken. In der Meditation haben wir die Möglichkeit uns achtsam und bewusst mit unseren Gedanken, Gefühlen und Emotionen auseinander zu setzen und diesen auf einer anderen Ebene zu begegnen. Dadurch findest du zu mehr innerer Ruhe und Klarheit, hast mehr Energie für den Alltag.
Yin Yoga und Meditation unterstützen dich dabei, ein Gespür für die Yin-Energie zu bekommen und erfährst wie die wohltuenden Qualitäten auf unser Nervensystem wirken. Letztendlich können nahezu alle Tätigkeiten im Yin und meditativ ausgeführt werden. Ganz gleich, ob das ein bewusster Spaziergang in der Natur ist oder die achtsame Zubereitung und das Essen einer Mahlzeit.
Mitgefühl und die Liebe zu uns
Wie steht es um deine Selbstliebe? Oftmals kümmern wir uns besser um Menschen, die uns nahestehen, als um uns selbst. Sind mit Freund:innen einfühlsamer und verständnisvoller und gehen mit uns oft zu hart ins Gericht. Auch unsere inneren Dialoge sind häufig von einem sehr rauen Ton geprägt. Achte ganz bewusst darauf, wie du mit dir selbst kommunizierst und wie oft du dich und deine Bedürfnisse an die erste Stelle setzt. Wie gut gelingt dir das schon und in welchen Bereichen kannst du noch etwas verändern? Schenke dir gleich eine bewusste Auszeit und nehme dir die Zeit für die Reflektionsfragen. Spüre liebevoll in dich hinein, was dir gut tut und was dir noch fehlt.